Bilder des Mittelalters erzählen viele Geschichten, die auf den ersten Blick für den ungeschulten Betrachter nicht so ohne weiteres zu verstehen sind. Da die Menschen jener Zeit oft nicht lesen konnten, wurde versucht, über symbolische Darstellung bestimmte Sachverhalte zu vermitteln.
Wenn Ihr auf die markierten Bereiche des Bildes klickt, erfahrt Ihr etwas über die Bedeutung der Gegenstände.
Ich habe hier nur einige der symbolhaltigen Gegenstände ausgewählt, einmal weil die Qualität der Abbildung nicht so gut ist, daß alles zu erkennen ist, zum anderen, weil eine ausführliche Analyse hier den Rahmen sprengen würde. Wenn Ihr jedoch näher an Jan van Eyck und seinem Werk interessiert sein solltet, kann ich das Buch von Elisabeth Dhanens wärmstens empfehlen. Und natürlich findet Ihr auch reichlich Information im Web-Museum.
Dieser kostbare Leuchter trägt nur eine brennende Kerze. Sie symbolisiert den alles sehenden Jesus Christus. Daher waren damals Trauzeugen bei der Ablegung des Ehe-Gelöbnisses nicht unbedingt notwendig.
Der Spiegel aus Glas verweist auf einen sehr wohlhabenden Besitzer, denn die Herstellung von Glasspiegeln mißlang meistens.
Die zentrale Darstellung der ineinandergelegten Hände des Paares zeigt die Wichtigkeit der Situation, es handelt sich um eine Hochzeit. Von besonderer Bedeutung ist hier jedoch, daß der Bräutigam seine linke Hand reicht. So eine "Ehe zur linken Hand" war für die Frau eher von Nachteil, denn sie verzichtete damit auf das Erbrecht für sich selbst und ihre Kinder. Es läßt sich also vermuten, daß die Braut von niedrigerem Stand war als der Bräutigam.
Orangen gehörten zu Luxus-Artikeln. Ihre Darstellung zeugt ebenfalls vom Reichtum des Arnolfini.
Den Hund im Vordergrund kann mal als Symbol für eheliche Treue deuten.