Das Zitat vom 8. Januar 2000:
" Das Regime der telekratischen Öffentlichkeit ist die unblutigste Gewaltherrschaft
und zugleich der umfassendste Totalitarismus in der Geschichte.
Es braucht keine Köpfe rollen zu lassen,
es macht sie überflüssig. "
(Botho Strauss)
Dieses Zitat schliesst sich direkt
an die bluthündische Orkan-Berichterstattung des Blicks an;
und an ein Gespräch, welches ich diese Woche geführt habe.
Thema:
Ist das Hohngeheule der Intellektuellen
über heutige TV-, Zeitungs- und überhaupt Medien(un)sitten
nicht im Grunde ebenso selbstverliebt, wichtigtuerisch und an einer Änderung der Lage nicht interessiert,
wie es die angeprangerten Exponenten aus dem "Talk & Quak"-Show-Lager sind?
Sind nicht die menschlich-tierischen Mechanismen
von Egoismus, Drang zu Annerkennung, zur Herdenwärme
überall dieselben,
beim Stammtisch der SVP-Getreuen genauso
wie in den Redaktionssitzungen bis zum Erstarren seriöser Wochenzeitungen?
Wohl schon,
wohl sind wir alle in schlimmen Masse selbstzentriert,
und obwohl also keiner auch nur den ersten Stein werfen dürfte,
schiessen wir nur so mit Kanonen um uns,
und wenn wir Spatzen treffen.
Und doch...
Auch schon die Königsverehrung des Altertums,
die Kirchen des Mittelalters
der Nazismus und weitere moderne "-ismen"
machten das Denken überflüssig.
Ist das für
den Blick, Arabella & Co., und all' die Talker,
die eine Stufe klüger und eine Stufe perfider sind,
nicht eine allzu unglückslige Ahnenreihe?
Wissen sie denn eigentlich nicht,
was sie tun...?
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