Das Zitat vom 7. August 1999:

" Jeder <trägt> die unversiegbare Quelle <des Leidens> in seinem eigenen Inneren herum. "

(Schopenhauer)

In den langen Nächten,

die ich nun als Nachtportier alleine wach(end) zugebracht habe,

geschah manchmal drei, vier Stunden lang ununterbrochen folgendes:

Nichts.

Zumindest nichts, was ich nicht selbst bewirkt hätte -

ich las etwas und ass etwas, ich setzte mich ein wenig vor den Eingang.

Immer war ich es, der las und ass und sass,

und nichts kam von aussen,

das mich beeinflusst hätte.

Und doch ging keine Nacht zu Ende,

in der ich derselben Stimmung gewesen wäre

wie an ihrem Anfang.

Das trübe Grübeln, das gelangweilte Brüten und das übermütige Schwadronieren in meinem Kopf,

die stummen Selbstgespräche allein genügten,

um mich mal von Heiterkeit in Traurigkeit,

von Wut in Gelassenheit und umgekehrt zu treiben.

Das endlose Wälzen in unseren Gedanken

wirft uns auch dann von einer Emotion zur anderen,

wenn die Welt um uns herum

ganz ruhig ist.

Wir sind eben selbst unversiegbare Quelle unseres eigenen Leidens.

Woody Allen hat dazu gesagt,

dass Engel deswegen fliegen können,

weil sie sich so leicht nehmen.

Ich bin mir zwar von Allen

solch verklärend-naive Zuckerweisheiten gar nicht gewöhnt -

aber hat er denn ganz Unrecht?

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