Das Zitat vom Mittwoch, dem 7. Oktober 1998:
"What an unbearable sorrow it would be, to realize I'd never really tasted the things I'd eaten, or
seen the places I'd been, because I'd thought of nothing but the Chairman even while my life was
drifting away from me. And yet if I drew my thoughts back from him, what life would I have? I would
be like a dancer who had practiced since childhood for a perfomrance she would never give."
(Aus dem Roman 'Memoirs of a Geisha' von Arthur Golden)
Ich habe kaum einen Zweifel, dass fast alle Menschen im Leben hinter irgend etwas nachlaufen, ohne es je erreichen zu können. Dabei
übersieht man allzu oft andere wichtige Dinge, kann unter Umständen sein ganzes Leben verpassen. "Carpe diem" sagten schon die alten
Römer, und meinten damit, dass man nicht vom Morgen träumen, sondern das Heute geniessen soll.
Das ist einfacher gesagt als getan. Ich selbst befinde mich in einer sehr ähnlichen Situation wie die Geisha Sayuri, von der das Zitat stammt;
auch mein Herz schlägt seit langen Jahren für denselben Menschen, ohne dass wir uns nähergekommen wären (ihren Namen behalte ich aber
für mich...). Aber soll man sich einfach etwas oder jemanden anderen zuwenden? Den Tag so pflücken, wie er eben kommt? Auch dies kann
nicht die letzte Lösung sein, denn ohne Träume hätten wir kein Ziel, hätte unser Leben keine Richtung.
Sayuri (bzw. der Autor Golden) stellt in ein paar wunderbaren Sätzen eine der grossen Fragen der Menschheit. Die Antwort darauf muss sie
schuldig bleiben.
Genauso wie ich.
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