Das Zitat vom 28. August 1999:
" Je grösser die Insel unseres Wissens, desto grösser das Ufer unseres Nicht-Wissens. "
(Wheeler)
Seit ich vor etwa einem Jahr das Gymnasium verlassen habe,
empfinde ich es als traurig, als nahezu beunruhigend,
dass der Lichtkreis um mich, der bisher gleichmässig in beinahe alle Richtungen sich ausdehnend
den Schatten des Nicht-Wissens zurückgedrängt hat,
nun nur noch hier und da ausbeult,
an den meisten Fronten aber stehenblieb
und mancherorts durch das erbarmungslos fortschreitende Vergessen gar wieder zurückweicht.
Man kann nicht alles studieren,
man kann nicht alles verstehen.
Will man mit dem Wissen vorankommen,
so muss man sich für eine Richtung entscheiden.
Und doch ist die Gewissheit unerträglich,
dass meine Kenntnisse sich bis zur Steckdose, bis zum Logarithmus,
bis zu der Zellwand und bis zu den Palastmauern Ludwigs des XIV. erstrecken -
und dass sie niemals dahinter, zum nächsten Schritt, ins folgende Detail und über die nächste Hürde reichen werden.
Die Insel unseres Wissens können wir nur in eine Richtung erweitern,
aber wie fällt man die beste Wahl?
Und ist Wheeler's Satz uns ein Trost bei der Qual derselben,
oder zeigt er uns nur wie vergebends letztendlich jegliches Streben nach Erkenntnis doch ist,
und macht uns alles nur noch schwerer?
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