Das Zitat vom 27. März 1999:
"Der Meister sprach: Auch darin würde ich ein Glück noch finden,
wenn ich nur groben Reis als Kost, Wasser als Trunk
und den gekrümmten Arm als Kissen hätte.
Ehren und Reichtum ungerecht erworben -
für mich sind sie wie Wolken im Wind."
(Gespräche des Meisters Kung (Konfuzius), Spruch VII.15)
Ein weiterer Spruch aus Meister Kungs reichem Reservoir.
Er sollte eine Mahnung sein an jene, die der Eitelkeit zuliebe
nach Ehren streben.
Die zu erlangen heutzutage nur allzu manchem gelingt.
Allzu manchem auf ungerechte Weise gelingt, wohlgemerkt.
Fernsehsender samt Talkshows schiessen allenthalben aus dem Boden,
wer ein grosses Mundwerk und ein kleines Scham- und Bescheidenheitsgefühl hat,
kann es weit bringen, dort und anderswo.
Soll man neidisch werden auf die?
Auf Typen wie "Sven Epiney", oder auch die Feldbusch und weitere solche Figuren?
Nein, auf diese bestimmt nicht.
Auf andere?
Warum streben wir überhaupt nach Ruhm und Anerkennung?
Auch Konfuzius strebte wohl danach,
sie wurden ihm ja auch zuteil.
Eine grosse Schar von Jüngern verehrte ihn,
mächtige Herrscher hörten (manchmal) auf seinen Rat.
Hätte er denselben Satz ebenso gesagt, wenn dies anders gewesen wäre?
So ist denn niemand,
auch "der Meister" nicht,
gefeilt vor leerer Eitelkeit?
Vielleicht nicht.
Aber möge ich nicht vergessen,
das derjenige,
der Anerkennung sucht, vielleicht niemals das Glück findet,
der aber,
der das Glück sucht, wohl auch Anerkennung findet.
Oder, um ein weiteres Konfuzius-Zitat zu bemühen:
sorge dich nicht darum,
ob man dich kennt,
sondern darum,
ob du des Kennens wert bist.
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