Das Zitat vom 26. Februar 2000:
" I think I know why Shakespeare could write so well -
he didn't have to compare himself to Shakespeare! "
(Viki King, "How to write a movie in 21 days")
Die Weisheit,
dass man sich und seine Fähigkeiten nicht mit anderen vergleichen sollte,
da man dabei weder sich selbst noch dem anderen gerecht wird,
ist natürlich ebenso altbekannt
wie eigentlich unmöglich zu beherzigen.
(Und ausserdem trifft sie auch nicht immer zu.)
Trotzdem scheint King's Überlegung aber genial einfach;
dass es einmal eine Zeit gegeben haben muss,
da Shakespeare ein blosser Name unter vielen war.
Schwierig, sich in diese Zeit,
in diesen in gewisser Weise "unbeschwerteren" Zustand hineinzudenken.
Je umfangreicher das in Literatur,
Wissenschaft und Kultur festgehaltene Band
von Erkenntnissen, Geschichten,
dem Leben und Streben ganzer Völker wird,
das wir wie ein langes Banner hinter uns über dem Pfad der Geschichte herschleifen lassen,
um so mehr werden wir uns dessen bewusst,
dass nicht nur alles, was wir schreiben, schon zahllose Male geschrieben,
sondern auch alles, was wir denken, unzählige Male gedacht,
und alles, was wir fühlen, endlos oft gefühlt wurde.
Es gibt für jedes Element des Lebens Muster,
und mehr als die Auswahl aus ihnen
ist uns an Freiheit nicht gegeben.
Es war schon immer so,
aber uns ist es wohl bewusster als je einer Generation zuvor.
Deswegen konnte Shakespeare so gut schreiben,
deswegen Adam und Eva so gut leben -
sie konnten noch improvisieren.
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