Das Zitat vom Samstag, dem 23. Januar 1999:

Ich hatte mir wirklich fest vorgenommen, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Nicht nur aus allgemeinem Interesse,

sondern auch und gerade deshalb, weil ich jede Möglichkeit, meinen Berufswunsch etwas naherzukommen,

so gut wie möglich nutzen will.

Kurz zum Verfahren des Wettbewerbes: SAT1 hat die ersten handvoll Seiten des Drehbuchs zu dem Thriller obigen Titels

noch vor dessen Ausstrahlung veröffentlicht. Die Teilnehmer haben nun die Geschichte weiterzuspinnen und dem ganzen

originelle letzte 5 Seiten als Krone aufzusetzen. Der Gewinner kommt in den Genuss eines Skripte-Schreiben-Kurses!

Wie gross war meine Enttäuschung, als ich den Titel las?

Gross.

Wurden nach diesem Titel meine Befürchtungen bestätigt?

In etwa.

Auszüge:

Die erste Szene lässt uns in einen "schwummrigen", schwadendurchzogenen See abtauchen -

wo wir prompt auf eine nackte, weibliche Leiche stossen.

Die zweite Szene beschert uns eine hübsche, junge Frau, die am Computer Sexfilmchen ansieht

und sich dann mit der Hand zwischen die Beine greift.

Die dritte Szene spielt in einer Diskothek, in der eine - na was wohl? - hübsche junge Frau ausgelassen tanzt,

bis ihr ein Fremder - na was wohl? - zwischen die Beine greift.

Die vierte Szene...

Ich beende hier meine Zusammenfassung - Interessierte finden die Drehbuchausschnitte auf der SAT1-Page.

(Zu sagen ist vielleicht, dass die junge hübsche Frau aus der zweiten Szene bald spurlos verschwindet...)

Jedenfalls habe ich in den letzten paar Tagen dauernd darüber nachgedacht, wie ich diese Story

weiterspannen könnte. Alles an dieser Geschichte ist so

fade, durchgekaut, "schon-oft-dagewesen".

Mir fallen nur Klischees ein.

Eine Geschichte, die mit lauter Klischees ihren Anfang nimmt, scheint auch in der Fortsetzung auf Klischees zu drängen.

Naja, manche sagen, es gäbe auf der Welt sowieso nur 24 Geschichten, die nur jeweils ein wenig variiert daherkämen.

Das mag sogar stimmen... aber muss es gleich "Verführt - Eine gefährliche Affäre" sein?!

Unter solchen Bedingungen kann ich doch nicht arbeiten!

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