Das Zitat vom Samstag, dem 19. Dezember 1998:
"... damit aus ihnen nicht so Schmalspurmenschli werden."
(Aus: Das Magazin Nr. 50 / Woche vom 12. bis 18. 12. 1998)
Es geht in diesem Artikel um Schulen für hochbegabte Kinder.
Das Thema interessiert mich nicht sonderlich, aber dieser Satz hat mich getroffen.
Dieses Wort hat mich entsetzt:
"Schmalspurmenschli..."
("Schmalspurmenschlein...")
Ich kann mir auf Anhieb kaum einen Begriff denken, mit dem ich weniger gerne "belegt" würde.
Dieses Wort ist arrogant, anmassend und sehr verletzend. Es käme mir nie in den Sinn, es in einem Text zu verwenden,
der von anderen gelesen wird.
Aber das ist es nicht, was mich an dem Wort so stört...
Wirklich erschreckt mich, dass ich gerade in den letzten Wochen -
einer Zeit, in der ich oft über meine Zukunft nachdenke, mit Angst und Hoffnung im Bauch -
selber in meinem Kopf diesen Unterschied zwischen
"Schmalspur-"
und "Überholspur-Menschen" gemacht habe.
Und Panik empfand bei dem Gedanken, immer den ersten anzugehören.
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