Das Zitat vom 18. September 1999:

" Im Vaterland wird das Welttheater in der Muttersprache gegeben. "

(Lutz Niethammer)

Vermutlich ging es dem Urheber dieses Satzes darum,

vaterländische und muttersprachliche Gefühle zu relativieren -

Zuhause ist's eben genauso wie anderswo,

kein Grund für irgendwelchen Pathos.

Mir gefällt das Zitat aber auch,

weil es grundlegend fast alles in Frage stellt,

was wir als gewichtig und bedeutend ansehen,

worüber wir uns allzusehr freuen und stolz sind, und

wovon wir uns zu sehr betrüben lassen.

Mit heiterer Gelassenheit gehen wir ins Theater -

aber in der wirklichen Welt -

die auch eines ist -

fehlt sie uns meist.

Dabei tobt meist überall dasselbe alte Leben,

und wenn's zuhause auch in der Muttersprache tönt,

so verstehen wir's dort doch kein Stück besser.

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