Das Zitat vom 16. Oktober 1999:

" There are mountains hidden in the sky.

There are mountains hidden in mountains.

There are mountains hidden in hiddenness.

This is complete understanding, you understand? "

(Mori-san, Shinto-Priester)

Als ich in einem sowieso ziemlich blasierten und klischeegespickten Artikel über Japan

auf dieses Zitat stiess,

dachte ich:

Aha, zu all der hochtrabenden Schaumschlägerei

über "das Land zwischen Tradition und Moderne"

kommt nun noch das obligatorische, Tiefgründigkeit vortäuschende Priestergemurmel.

Aber plötzlich -

von Qualität das Artikels mal ganz abgesehen -

begann ich dieses Zitat zu mögen.

Zuerst, weil es nicht auf eindeutige Weise zu vertehen ist.

Dann, weil sich gerade deshalb so viele verschiedene Bedeutungen anbieten.

Eine mögliche Interpretation:

"There are mountains hidden in the sky."

Es steckt in jedem Augenblick, an jedem Ort, in jedem Ding

viel mehr, als auf den ersten Blick offenkundig ist.

Wer richtig hinsieht, kann so viel erblicken,

dass er in der Sache selbst

etwas anderes erkennt.

Berge im Himmel.

"There are mountains hidden in mountains."

Aber man muss noch genauer hinsehen.

Vielleicht hat man nicht das gefunden, was wirklich dort ist.

Wenn man sorgfältig sucht, findet man eine Sache in der Sache selbst wieder.

Um den Wald nicht vor lauter Bäumen zu übersehen.

Oder den Berg in den Bergen.

"There are mountains hidden in hiddeness."

Doch sollte man die Suche auch nicht zu weit treiben -

manchmal ist es ganz anders, als man denkt.

Manches entzieht sich dem Verstand.

Manches ist im Versteckten versteckt.

"This is complete understanding, you understand?"

Vielleicht sogar alles.

Und nur wer weiss, dass er nicht versteht,

versteht.

*