Das Zitat vom 13. März 1999:
"Le bonheur n’est pas chose aisée: il est difficile de le trouver en soi-même,
et impossible de le trouver ailleurs."
(Sébastien-Roch Nicolas de Chamfort)
Natürlich liebe ich solche Sätze, die auf wunderbare, glasklare Weise
einen reichen, komplexen Gedanken in einfache Worte fassen.
Aber sie können auch richtig nerven.
Dann nämlich, wenn einem der Kopf sagt:
"Das ist absolut wahr!"
und der Bauch
- der in manchen Situationen eine viel lautere Stimme zu haben pflegt
- entgegnet:
"Dummes, kitschiges Geschwätz!"
Da - für mich zumindest - eine etwas sorgenvolle, bedenkenträgerische Gemütslage
den grösseren Teil des Lebens prägt, weiss ich sehr wohl,
wie stumpf die Feder, die Sätze wie den zitierten schreibt, oft scheinen kann.
Jetzt aber, in diesen Wochen, da ich meine Tage zufrieden, beinahe fröhlich verlebe
(was wohl mit dem Wetter, den Ferien und gefällten Entschlüssen zu tun hat),
schätze ich Chamfort's Satz um so mehr.
Ist er naiv?
Oder ist es naiv, ihn zu leugnen?
Kann er nicht unter Umständen gar zynisch sein?
Aber ist nicht die Welt ebenso zynisch?
Ein wenig scheint er an diesen Sketch zu erinnern:
"How do you make a million dollars?
Ok, first, you take a million dollars, then..."
Wie wird man glücklich?
Also, zuerst muss man glücklich sein, dann...
Und doch: ein wunderbarer Satz.
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