Das Zitat vom 10. Juli 1999:
" Ausserdem bin ich sowieso ein elender, ewiger Pessimist,
der noch an der Himmelspforte sich erkundigen wird,
ob dies denn wirklich die richtige Adresse sei. "
(Ich, in einer E-Mail von dieser Woche)
Ja, das bin ich.
Aber was ich unheimlich finde:
wie wenig es doch braucht,
damit die düsterste Dämmerstimmung überkippt
in sorglos-helle Gelassenheit!
Eine kleine, gute Nachricht,
ein hübsches, liebes Lächeln -
schon ist die Person, die ich eben noch war,
hinweggeblasen.
Und an ihrer Stelle eine andere, die noch Namen und Gesicht gemein hat.
Und umgekehrt!
Der kurze Stich einer enttäuschten Erwartung,
ein scheues Bisschen Zahnweh -
und aus glockenklingender Zufriedenheit falle ich zurück
in schattenschummrigen Pessimismus.
Dass ich öfters in bedrückter,
zumindest aber unwohl grübelnder Stimmung bin,
ist schon unerfreulich.
Aber schlimmer ist vielleicht dieser Wankelmut,
dieses Torkeln zwischen den Gemütern,
das einen manchmal zweifeln macht,
wo denn die eigene, darunterliegende Mitte ist -
und schlimmer,
ob es sie überhaupt gibt!
Wenn nicht, dann treiben unsere Seelen wirklich ankerlos
wie Schiffe im Sturm.
Man verzeihe jegliches(n?) Pathos.
*