Der Armstrong-Film - eine Sensation?
 

Im Januar 1997 strahlte das Tessiner Fernsehen TSI eine Sendung in italienische Sprache aus, in der ein Filmausschnitt gezeigt wurde, der, sollte er echt sein, höchste Tragweite besäße. Hier sind Filmaufnahmen von der ersten Mondlandung im Juli 1969 zu sehen, dazu, wie es heißt, der Funkverkehr zwischen Astronaut Neil Armstrong und der Bodenkontrolle Houston im Originalton.Hier nur noch einmal die wichtigsten Passagen in Kürze:
Armstrong: Was ist das? Habt ihr eine Erklärung dafür?
Houston: Wir haben eine. Regen Sie sich nicht auf. Kehren Sie zurück zum Programm!
Armstrong: O Jungs! Es ist wirklich etwas, es ist fantastisch! Ihr könnt es euch nicht vorstellen!
Houston: Roger. Wir wissen darüber. Gehen Sie jetzt den anderen Weg. Gehen Sie den anderen Weg zurück!
...
Armstrong: Es ist eine Art von Leben da, jetzt...
Wie es heißt, wurde anschließend die Frequenz geändert, genauso wie es Armstrong nahegelegt worden sei. Diese Darstellung würde andere Berichte über Aussagen Armstrongs zu seinen UFO-Begegnungen auf dem Mond bestens bestätigen und durch ein Original-Filmdokument nahezu in überwältigender Weise untermauern. Nur, ist dieses Dokument tatsächlich authentisch?
Leider nein.
Die zu hörende Stimme des Astronauten ist nicht identisch mit derjenigen von Neil Armstrong, auch die Übertragungs-/Tonqualität deckt sich nicht mit der des originalen Materials der Mondlandung vom Juli 1969. Weitere Nachprüfungen haben gezeigt, daß die Stimme auf dem Film mit hoher Wahrscheinlichkeit die eines Schauspielers ist und aus einem Spielfilm über die mysteriöse »Alternative 3« stammt, der zwar gleichfalls auf wahre Hintergründe zurückgehen soll, aber eben nur ein Spielfilm ist. Sowohl Stimme (Betonung / Stimmlage / Sprechrhythmus etc.) als auch Text entsprechen der Wiedergabe des in TSI gezeigten Filmausschnittes. Nachdenklich stimmt auch, daß der Film, d.h. die Aufnahmen der Mondoberfläche, keineswegs eine zusammenhängende Originalsequenz der Mondlandung zeigt, sondern aus verschiedenen Einzelabschnitten oder auch Fotografien zusammengesetzt ist; sie stimmen nicht mit der Tonspur überein und wirken nach einer einigermaßen wahllosen Collage, die nur zur Illustration der Tonaufzeichnung dienen soll, ohne mit ihr in direktem Zusammenhang zu stehen. Alles in allem kann jedenfalls dieses Material mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur als Rekonstruktion möglicherweise authentischer Ereignisse auf dem Mond betrachtet werden, keineswegs aber als Originalmaterial. Wenn wir dies berücksichtigen, so bleibt also die Möglichkeit dennoch unangetastet, daß sich eine Begegnung der Apollo-11-Astronauten mit Außerirdischen auf der Mondoberfläche tatsächlich ereignet hat und daß sich auch der zitierte Dialog zwischen Armstrong und Houston so abgespielt hat. Nur kann eben eine Rekonstruktion nicht als Originaldokument geltend gemacht werden. Interessant sind auch die an die TSI-Präsentation des Films anschließenden Äußerungen des NASA-Professors Dini, der bestätigt, daß auf dem Mond ein Kontakt stattgefunden hat.
 
 



 
Last update 12.08.97